Der ProzessStandard Offsetdruck (PSO) beschreibt eine standardisierte Verfahrensweise bei der Herstellung von Druckerzeugnissen. Dadurch kann der Produktionsablauf von der Erfassung der Druckdaten bis zum fertigen Endprodukt qualitativ abgesichert werden. Überprüft wird der vollständige prozesskorrekte Ablauf von Datenhandling, Proofing, Druckplattenbelichtung und Druckprozess (Einrichten und Auflagendruck). Dabei wird eine vorgegebene Testdruckform in der Vorstufe belichtet und anschließend abgedruckt.
„Geprüft wurden im Rahmen der Ende Mai durchgeführten Zertifizierung Kontrollaufgaben zum Thema Colormanagement und Datenhandling in der Vorstufe und Belichtungsprozesse (CTP) in der Vorstufe. Im Druck wurde ein Ok-Bogen nach ISO/PSO-Vorgaben erzeugt, dabei waren Farborte (LAB) sowie Druckkennlinien (Tonwertzunahmen) zu erreichen. Im Anschluss wurde eine Auflage von 3.000 Bogen in vorgegebenen Toleranzen zum zuvor erzeugten Ok-Bogen gedruckt. Die Zertifizierung wurde an der neuen BO1 Speedmaster XL 106-Zehnfarben-Wendemaschine mit Lackierwerk von Heidelberg durchgeführt“, berichtet Guido Hochstrate, der im Bereich „Technologie und Entwicklung“ in der Mohn-Media-Vorstufe tätig ist und den Zertifizierungsprozess begleitet hat.
Die PSO-Auszeichnung signalisiert Kunden, dass sie sich auf kontinuierliche und vor allem auf festgelegte Daten- und Druckqualität verlassen können. Für viele Kunden ist das PSO-Siegel daher ein Kriterium bei der Vergabe von Druckaufträgen. Das in diesem Jahr verliehene Premium-PSO-Zertifikat gibt dabei noch engere Toleranzen vor. Diese sind in den Tonwertzunahmen, in der Spreizung und in der Volltonfärbung der Primärfarben K C M Y gegenüber dem "normalen PSO" reduziert. Weitere Vorgaben müssen ebenso bestätigt werden; die Volltonfärbung in den Sekundärfarben R G B und in der Tertiärfarbe Grau. Alle Vorgaben müssen strikt bei der Auftragseinrichtung (OK-Bogen, Abweichungstoleranzen) und über die komplette Druckauflage (Schwankungstoleranzen) konstant eingehalten werden.