Im Bann der Maschinen

Ein Buch ist für Melanie Stölting und Philip Globisch längst mehr als aneinander gebundene Seiten. Für die beiden ist es ein Symbol für das Wissen, welches sie sich bei Mohn Media angeeignet haben. Seit eineinhalb Jahren absolvieren die beiden ihre Ausbildung bei dem Gütersloher Betrieb, der zu einem der besten Ausbildungsunternehmen Deutschlands gehört. Mittlerweile haben sie schon einige Druckaufträge erfolgreich gemeistert – in Zukunft sollen es noch mehr werden. Nur dann können sie sich im nächsten Jahr bei ihrer Abschlussfeier auf eine kalte Dusche freuen.

Wenn Melanie und Philip über das weitläufige Gelände von Mohn Media laufen, können sie es manchmal immer noch nicht so recht glauben. Hinter den Mauern der großen Hallen rattern riesige Druckmaschinen, die teilweise so groß wie ein Mehrfamilienhaus sind. Im Sekundentakt schießen die bedruckten Seiten aus den Maschinen und sausen auf den verzweigten Produktionsbändern zur Weiterverarbeitung davon. Und ein ums andere Mal sind es Melanie oder Philip, die die großen Druckmaschinen lenken und kontrollieren so wie ein Dompteur ein Wildtier in der Manege. Vieles funktioniert bereits einwandfrei, hin und wieder brauchen sie aber noch Unterstützung. Melanie ist Auszubildende im Bereich Medientechnologe Druckverarbeitung, Philip absolviert bei Mohn Media seine Ausbildung zum Medientechnologe Druck. Wenn sie ihren Freunden von ihrer Ausbildung und den tonnenschweren Druckmaschinen erzählen, schauen diese sie oft ungläubig an. Denn sie wissen meist nicht, wie ein Magazin oder ein Prospekt entsteht, das sie oft eher beiläufig in den Händen halten. Gerade junge Menschen, die auf der Suche nach einer passenden Ausbildung sind, können sich unter dem Berufsbild eines Medientechnologens wenig vorstellen. So ging es auch Philip vor einigen Jahren.

Melanie und Philip laufen über das Firmengelände von Mohn Media – stets den nächsten Auftrag im Blick.
Während seiner Ausbildung zum Medientechnologen Druck lernt Philip, die großen Druckmaschinen eigenständig zu bedienen.

 

Der Speedmaster

Als er kurz vor seinem Schulabschluss stand, besuchten zwei Auszubildende von Mohn Media seine Berufsschule. Er hatte sich schon immer für Technik interessiert und spielte mit dem Gedanken, sich um die Ausbildung zum Maschinenanlagenführer zu bewerben. Als die beiden Auszubildenden von den riesigen Druckmaschinen sprachen, wurde er sofort hellhörig. Die größte Maschine auf dem Gütersloher Betriebsgelände kostet rund 20 Millionen Euro. Wer sie bedienen kann, sichert die Produktion von tausenden Printprodukten. Philips Neugier war geweckt. Kurz nach dem Vortrag beschloss er seine Bewerbung an Mohn Media zu schreiben. Bereits ein Jahr später steht er der kolossalen Maschine direkt gegenüber. Er hat es geschafft. Von seinem Ausbilder Sergej Brendler erfährt er mehr über die Maschine, lernt, wie sie zu bedienen ist, worauf es beim Druck ankommt und darf schnell selbst erste Aufgaben übernehmen. Wenn ein neuer Auftrag reinkommt, beginnt die Druckmaschine innerhalb kürzester Zeit mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h zu produzieren. Philip ist fasziniert von diesem Tempo. In seiner Freizeit versucht er mit dem Rennrad immer wieder eine neue persönliche Bestzeit aufzustellen. Bei seinen Touren denkt er manchmal an die Druckmaschine und stellt sich vor, wie er sie einholt. Tritt für Tritt. Sein Ausbildungsberuf passt perfekt zu ihm, da ist er sich sicher. Genau wie Melanie.

 

Ich durfte bereits in der ersten Woche meiner Ausbildung eigenverantwortlich arbeiten. Das war eine tolle Erfahrung für mich und ein zusätzlicher Motivationsschub.

Philip Globisch, Auszubildender Medientechnologe Druck

Die Teamplayerin

Wenn sie von ihrer Ausbildung spricht, ist sofort dieses Funkeln in ihren Augen zu sehen. „Ich liebe diese Firma einfach,“ sagt sie dann lachend. Für Melanie ist Mohn Media zu einer zweiten Familie geworden, die ihr eine Chance gegeben hat, die sie jeden Tag aufs Neue nutzt. Eigentlich hatte sie sich nach ihrem Schulabschluss für ein Studium im Wirtschaftsingenieurwesen/Maschinenbau entschieden. Aus privaten Gründen musste sie das Studium abbrechen und meldete sich kurzerhand bei einer Leiharbeitsfirma an. Bereits wenige Tage später hatte sie ihren ersten Einsatz bei Mohn Media – und war begeistert. Das Team begrüßte sie herzlich, wenn sie eine Frage hatte, stand ihr sofort jemand helfend zur Seite. Und so wusste sie schnell: Hier will ich bleiben. Es dauerte nicht lang, dann konnte Melanie ihre Ausbildung beim Gütersloher Unternehmen starten. Genau wie Philip durfte sie bereits nach kurzer Zeit Aufgaben eigenverantwortlich übernehmen und sich voll in die Arbeit einbringen. Sie lernte, wie sie die computergestützten Anlagen richtig bedient und die maschinelle Serienfertigung sowie die Produktion überwacht. Ihr ist wichtig, dass sie sich in ihrem Beruf wohlfühlt. Über das freundliche und familiäre Klima bei der Arbeit spricht sie gerne, das hat auch Ariane Probeck, Manager Human Resources, schnell bemerkt. Das brachte sie auf eine Idee.

Ich bin glücklich, dass ich meine Ausbildung bei Mohn Media absolvieren kann. Das Betriebsklima ist einfach toll, es herrscht eine freundliche und familiäre Atmosphäre.

Melanie Stölting, Auszubildende Medientechnologe Druckverarbeitung

Als angehende Medientechnologin Druckverarbeitung hat Melanie die nötige Kenntnis, um Druckerzeugnisse fachmännisch zu prüfen.
Ariane Probeck, Manager Human Resources, kümmert sich um alles, was das Thema Ausbildung bei Mohn Media betrifft.

 

Blick ins Innere

Ariane Probeck gehört zu einem Team in der Personalabteilung, das sich um das Recruiting und das Onboarding der Auszubildenden im Unternehmen kümmert. Mit Veranstaltungen oder Messeauftritten versuchen sie zudem die Einstiegsmöglichkeiten bei Mohn Media bekannter zu machen und Schülern das Unternehmen näher zu bringen. Vor allem unter den beiden Ausbildungsberufen von Melanie und Philip können sich potenzielle junge Bewerber oft nicht viel vorstellen. Um einen ersten Eindruck von der Ausbildung zu bekommen, sprechen die beiden deshalb auf Veranstaltungen direkt mit Interessierten und geben ihnen Einblicke in ihre Arbeitswelt. Melanie besucht als Ausbildungsbotschafterin oft auch Schulen und spricht über ihre Erfahrungen. Dabei stellt sie immer wieder fest, wie wenig die Schüler eigentlich über Druckprodukte wie ihre eigenen Schulbücher wissen. Deshalb zerreißt Melanie mit ihnen oft ein Buch und erklärt ihnen die einzelnen Bestandteile und wie diese in Gütersloh gefertigt werden. Der direkte Kontakt von Auszubildenden und potenziellen Bewerbern zahlt sich aus: Nach Unterrichtsbesuchen oder Messen findet Ariane Probeck oft neue Bewerbungen auf ihrem Schreibtisch. In den anschließenden Vorstellungsgesprächen erzählen die Bewerber häufig, dass Auszubildende wie Melanie oder Philip sie für den Beruf begeistern konnten. Für Ariane Probeck ist das ein klares Zeichen, dass sie und ihr Team auf dem richtigen Weg sind.

 

Mit Flyern und Veranstaltungen werden potenzielle Bewerber über das Ausbildungsangebot, zum Beispiel den Beruf des Medientechnologen Druck, informiert.

 

Weil es aber auch im direkten Gespräch teilweise schwierig ist, den jungen Menschen zu erklären, was Drucken bedeutet und wie die dafür benötigten Maschinen aussehen, findet seit 2013 alle zwei Jahre auf dem Betriebsgelände von Mohn Media der „Tag der Ausbildung“ statt. Alle 15 Minuten können die jungen Bewerber und ihre Eltern dann während einer einstündigen Betriebsführung durch die Druckhallen gehen. Zum ersten „Tag der Ausbildung“ kamen 900 Besucher – bis heute wird die Infoveranstaltung von mehreren hundert Interessierten besucht. Für Ariane Probeck und ihre Kollegen bedeutet das viel Arbeit. Ein zehnköpfiges Projektteam, bestehend aus Mitarbeitern aus der Personalabteilung und den jeweiligen Ausbildungsbereichen, entwickelt im Voraus einen spannenden Programmablauf, konzipiert Flyer sowie Plakate und schaltet Anzeigen in der regionalen Presse. Am Tag selbst beantworten Auszubildende wie Melanie und Philip die Fragen der Besucher. Unterstützt werden sie dabei von ihren Ausbildern, denn auch Sergej Brendler weiß, wie sich die ersten Schritte im Unternehmen anfühlen.

 

Früher haben wir eine Stellenausschreibung in der Regionalzeitung veröffentlicht – heute gibt es das Internet. Dadurch können wir viel umfangreichere Maßnahmen und Wege nutzen, um jungen Menschen zu zeigen, was Mohn Media zu bieten hat und wie wir sie individuell fördern.

Ariane Probeck, Manager Human Resources

Alles geben

Sergej Brendler hat selbst 2005 seine Ausbildung als Rollenoffset-Drucker im Gütersloher Unternehmen begonnen. Nach dem Abschluss hat er Fortbildungen absolviert und sich schließlich zum Ausbilder schulen lassen. Er kennt die Unsicherheiten der Azubis an ihrem ersten Tag, kann sich in ihre Lage hineinversetzen und so noch besser Tipps geben. Ihm ist es wichtig, seinen Beruf auf Veranstaltungen wie dem „Tag der Ausbildung“ bekannter zu machen. Er selbst war damals durch Bekannte auf den Beruf des Druckers aufmerksam geworden. Manchmal muss er schmunzeln, wenn er in den weitläufigen Druckhallen steht. Der Ausbilder musste schon oft mit dem Klischee aufräumen, er würde den ganzen Tag vor einem kleinen Bürodrucker stehen, statt vor den haushohen Maschinen, die er mittlerweile spielerisch bedient. Wenn er angehende Auszubildende kennenlernt, achtet Sergej Brendler darauf, dass sie genauso motiviert und lernbereit sind wie Melanie und Philip. Auch wenn zwischen ihm und den Auszubildenden ein lockeres Verhältnis herrscht, erwartet er von ihnen, dass sie schnell und sicher selbstständig arbeiten können. Mohn Media biete jungen Menschen eine außergewöhnliche Ausbildung, sagt er gerne. Dazu gehört auch, dass die Auszubildenden das konzerneigene Berufskolleg besuchen und Einblicke in andere Berufsfelder wie der Druckvorstufe oder der Industriemechanik erhalten. Das seien einige der Gründe, warum Mohn Media zu den 500 besten Ausbildungsunternehmen in Deutschland zählt. Sergej Brendler möchte seine Schützlinge so gut er kann unterstützen, damit sie am Ende, genau wie er einst, mit kaltem Wasser übergossen werden.

Ich habe meine Ausbildung selbst auch bei Mohn Media absolviert. Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich die Auszubildenden heute bis zu ihrer Abschlussprüfung begleiten kann und sehe, wie sie hinterher ihren Weg im Unternehmen gehen.

Sergej Brendler, Ausbilder Rollenoffset

Sergej Brendler hat selbst bei Mohn Media gelernt und gibt sein Wissen nun als Ausbilder an die nächste Generation weiter.

Ins kalte Wasser geschmissen

Zwar heißt es für Melanie und Philip nach eineinhalb Jahren im Unternehmen gerade erst Halbzeit, doch das Ziel ist klar: Im Sommer nächsten Jahres wollen die beiden von ihren Ausbildern eine kalte Dusche bekommen. Was komisch klingt, hat bei Mohn Media Tradition: Jedes Jahr werden Auszubildende beim Gautschfest durch die Taufe in den Gesellenstand befördert. Im Mittelalter diente der Festakt, bei dem der ehemalige Lehrling in ein Holzfass gefüllt mit Wasser getaucht wurde, als Reinigung vom Staub und Dreck der Ausbildung. Seit rund 20 Jahren kommen nun auch die Auszubildenden von Mohn Media in den „Genuss“ der alten Tradition. Mitten auf dem Parkplatz wird dann ein Schwimmbecken aufgebaut, in das die Auszubildenden zum Abschluss schwungvoll geworfen werden – nachdem sie bereits mehrfach mit Wasser übergossen wurden. Bei der feuchtfröhlichen Feier sind neben den Auszubildenden, den Ausbildern und der Führungsetage auch die Familien der frisch getauften Gesellen vor Ort. Denn am Ende ist eine Ausbildung bei Mohn Media eben auch ein Stück Familiengeschichte.

Melanie und Philip genießen das familiäre Betriebsklima bei Mohn Media.
  • Wert der Druckmaschine, die Melanie und Philip bedienen: ca. 20 Mio. Euro

  • Dauer der Ausbildungen Medientechnologe Druck/Druckverarbeitung: 3 Jahre

  • Anzahl der Ausbildungsplätze bei Mohn Media pro Jahr: 30-35

  • Anzahl der Ausbildungsberufe, die Mohn Media anbietet: 6

  • Jahr, in dem der nächste „Tag der Ausbildung“ stattfindet: 2021 (voraussichtlich)

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