Seit 48 Stunden stehen sie vor Europas größtem Schlachthaus. In den Händen ein paar Transparente. Kein Wort wird gesprochen. In der Mitte steht Christian Vagedes, Vorsitzender und Gründer der Veganen Gesellschaft, Geschäftsführer des Ethiconomy Verlags, Initiator der Vegan-Fachmesse und Herausgeber des „veganmagazins“, dem veganen Leitmedium im deutschsprachigen Raum. Er ist der Typ „friedvoller Macher“. Und er ist ein leidenschaftlicher Kämpfer.
Der mit der Kornbotschaft Für Vagedes ist vegane Ernährung kein Trend, sondern eine Botschaft. Es geht ihm um die Einstellung, um das große Ganze. Dafür kämpft er. Auch im Kleinen. Sneakers aus Ananasleder zu produzieren, ist so ein Projekt, für das er regelrecht brennt. Für ihn ist klar: Vegane Ernährung muss in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Auch als Herausgeber beherrscht Vagedes die Kunst der friedlichen Provokation. Deutschlands bekanntester Fitnesscoach mit 400.000 Youtube-Abonnenten und bekennender Veganer, Karl Ess, posiert mit einer Stahlkette um den Hals auf dem Titel seines „veganmagazins“.
Vegane Ernährung ist kein Trend, sondern eine Botschaft.
Gesucht: Mitdenker statt Abnicker
Schwierige Ziele zu erreichen, ist Vagedes’ Stärke. Seine Vorgehensweise ist einfach, aber hocheffizient: Team zusammenstellen, fokussieren, umsetzen. Vagedes hat für das „veganmagazin“ ein solches Team gesucht – und bei Mohn Media gefunden. Flexible Denkmuster bei der Umsetzung und schnelles, unkompliziertes Handeln waren ihm wichtig. Thorsten Terhechte und Julian Schagen, Zeitschriftenexperten bei Mohn Media, haben von Kreativ-Workshops bis zur intensiven Auseinandersetzung mit der Zielgruppe und deren Bedürfnissen den gesamten Entstehungsprozess begleitet. „Es ging mir nicht allein ums Drucken. Ich wollte Mitdenker, Macher, keine Dienstleister, die zu allem Ja und Amen sagen. Ich glaube nicht an Preiskämpfe, sondern an gemeinsame Ziele. Gute Ideen entstehen im wirtschaftlichen Miteinander, nicht im Ausnutzen von Beziehungen“, sagt der Unternehmer und überzeugte Rudolf-Steiner-Anhänger Vagedes.
Es ging mir nicht allein ums Drucken. Ich wollte Mitdenker, Macher, keine Dienstleister, die zu allem Ja und Amen sagen.
Lösungsanbieter mit Teamplayermentalität Das Team um Thorsten Terhechte konnte auf die Fragen im Entstehungsprozess die passenden Antworten liefern. „Einen Mittelständler mit ganz speziellen Ansprüchen und einem komplexen Produkt so einfach und unkompliziert wie möglich zum Ergebnis zu führen, war das erklärte Ziel“, so Terhechte. Wie bekommt man ein Magazin mit knapp 180 Seiten, 70.000 Auflage und einer zweimonatigen Erscheinungsweise am besten in die Verkaufsstellen? Wie lassen sich Partner zur Refinanzierung finden? Welche Technik und Logistik ist am sinnvollsten für ein Produkt dieser Größenordnung? Fragen, auf die sie in kurzer Zeit Antworten gefunden haben. „Du kannst kein Magazin für Veganer rausbringen, das nicht den strengsten Anforderungen an den Umweltschutz genügt“, erklärt sein Kollege Schagen. „Von der Papierbestellung über den Druck bis zur Logistik: Im Rahmen des Machbaren haben wir jede Möglichkeit ausgeschöpft. Das Magazin ist ein Statement für vegane Ernährung und es ist genau auf dem gleichen Weg entstanden wie die vegane Bewegung um Vagedes. Aus Leidenschaft und der Überzeugung, dass eine gute Idee in den Händen eines guten Teams der Beginn einer sehr fruchtbaren Beziehung sein kann.“
Du kannst kein Magazin für Veganer rausbringen, das nicht den strengsten Anforderungen an den Umweltschutz genügt.
Und heute? Die Mahnwache am Schlachthaus ist längst Geschichte. Aus dem kleinen Protest ist eine Bewegung mit Hunderttausenden Anhängern entstanden. Aus den eilig zusammengebastelten Transparenten wurde ein hochwertiges Magazin, überall in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. Aus dem anfänglichen Kampf wurde ein erster Sieg: Vegane Ernährung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. So viel steht fest.
Aus Leidenschaft und der Überzeugung, dass eine gute Idee in den Händen eines guten Teams der Beginn einer sehr fruchtbaren Beziehung sein kann.
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